POESIE DER GROSSSTADT. DIE AFFICHISTEN

Ob frühe Pop-Künstler, Wegbereiter der Street-Art oder Vermittler einer „natürlichen Poesie“ der Wirklichkeit: In den 1950er Jahren traten die „Affichisten“ mit einem völlig neuen Begriff des Tafelbildes hervor. Auf Streifzügen durch das Paris der Nachkriegszeit sammelten sie Teile der in den Straßen der Stadt allgegenwärtigen, oft verwitterten und zerfetzten, sich in Schichten überlagernden Plakatwände und erhoben die urbane Alltagswelt selbst zum Gemälde. Ihr ebenso subversiver wie poetischer Zugriff auf die Wirklichkeit machte sie zu Pionieren eines „Neuen Realismus“. Die Schirn würdigt die Kunstströmung der Affichisten mit einer umfassenden Ausstellung und beleuchtet ihren besonderen Stellenwert innerhalb der Avantgarde der 1950er- und 1960er-Jahre. In 150 Exponaten wird die Kunst des Plakatabrisses in ihrer ganzen Bandbreite vorgestellt, von kleinen Fragmenten zu überwältigenden Großformaten, von abstrakten Farbformationen bis hin zu popkulturellen Ikonen – ergänzt durch fotografische, filmische und poetische Experimente der beteiligten Künstler: François Dufrêne, Raymond Hains, Jacques Villeglé sowie Mimmo Rotella und Wolf Vostell.

Kuratoren: Esther Schlicht (Schirn Kunsthalle Frankfurt) und Roland Wetzel (Museum Tinguely Basel)

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
RÖMERBERG
D-60311 FRANKFURT

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