Wiener Avantgarde der Siebziger Ausstellung zur Gruppe Missing Link

Eröffnung: Dienstag, 10. Mai 2022, 19:00 Uhr, Eintritt frei
Ausstellung: 11. Mai bis 2. Oktober 2022
Ort: MAK-Ausstellungshalle, Stubenring 5, 1010 Wien

Zum Thema:

www.mak.at

Die österreichische Architektur- und Kunstszene hat in Sachen Avantgarde einiges vorzuweisen. Dazu gehört die 1970 von Angela Hareiter, Otto Kapfinger und Adolf Krischanitz gegründete Architekt*innengruppe Missing Link, deren Mitglieder im Übrigen auch nach deren Auflösung zu wichtigen Protagonist*innen des Kulturbetriebs zählten. Nachdem das MAK bereits 2014 den Vorlass angekauft und aufgearbeitet hat, zeigt es ab Dienstag, 11. Mai 2022 das umfangreiche Werk in der Ausstellung „Missing Link. Strategien einer Architekt*innengruppe aus Wien (1970–1980)“.

Der Name war Programm: In ihren disziplinübergreifenden Projekten beschäftigte sich die Gruppe mit den fehlenden Bindegliedern zwischen Mensch, Architektur, Urbanität, Kunst und sozialem Gefüge und entwickelte experimentelle Konzepte in Form von Installationen, Objekten, Malereien, Zeichnungen und Plakaten, aber auch stadtsoziologische Studien, Aktionen und experimentelle Filme, die seinerzeit viel Beachtung fanden. Chronologisch aufgebaut, startet die Schau mit utopischen Projekten aus dem noch zu Studienzeiten entstandenen Frühwerk.

Ab 1970 arbeitete Missing Link gemeinsam an künstlerischen Aktionen, darunter Treffen auf dem Feld (1972), woraus der für den ORF produzierte Film „16. November: Eine Utopie in 9 wirklichen Bildern“ entstand. Mitte der 1970er Jahre kamen die Wiener Studien, großformatige Zeichnungen zu architektonischen Besonderheiten urbaner Situationen in Wien, hinzu – darunter Arbeiten zu baulichen Typologien des Roten Wien oder zu den Interieurs der Wiener Kaffeehäuser.

Auch die teilweise in der Popkultur verankerte Zeichen- und Malereipraxis der Gruppe ist umfassend, unter anderem durch Filmplakate, Buch- und Plattencover repräsentiert. Erweitert wird die Ausstellung zudem durch die Kontextualisierung zeitgenössischer und historischer Posititionen.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (https://www.mak.at/missinglink) mit Werkverzeichnis und zahlreichen, größtenteils unveröffentlichten Abbildungen auf 332 Seiten im Birkhäuser Verlag, der das Werk der Gruppe erstmals vollständig aufarbeitet.

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