Bauhaus und Nationalsozialismus - Tagung in Weimar

Tagung: Mittwoch, 24. und Donnerstag, 25. Mai 2023
Ort: Goethe-Nationalmuseum, Festsaal, Frauenplan 1, 99423 Weimar

Abendvortrag: 24. Mai 2023, 19.30 Uhr
Ort: Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1, 99423 Weimar

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung zur Tagung und/oder zum Abendvortrag aber aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen bis zum 15. Mai erforderlich.

www.klassik-stiftung.de

Derzeit ist in der Berliner Akademie der Künste die Ausstellung „Macht Raum Gewalt“ zu sehen, die sich umfassend mit dem Planen und Bauen im NS-Staat befasst sowie die Akteur*innen – überzeugte Nationalsozialist*innen, Opportunist*innen oder Anpassungsbereite – beleuchtet. Unter den zusammengestellten Kurzbiografien finden sich auch Bauhäusler wie Ludwig Mies van der Rohe, der sich bis zu seiner Emigration 1938 mit den Machthabern arrangierte, Ernst Neufert, der ab 1939 als Normungsexperte für den Generalbauinspektor Albert Speer arbeitete, oder Fritz Ertl, Architekt des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Auch der Blick ins Programm der wissenschaftlichen Tagung „Bauhaus und Nationalsozialismus“, die am 24. und 25. Mai 2023 in Weimar stattfindet, zeigt, wie dringend es weiterer Aufarbeitung und Auklärung bedarf. Denn beeinflusst durch die Nachkriegsrezeption, wurde lange Zeit das Narrativ einer vermeintlich „guten“ und verfolgten Moderne gepflegt, deren Auffassungen sich angeblich grundlegend von dem verbrecherischen System absetzten. Das Bauhaus und alle seine Angehörigen galten gar als gefeit gegen die NS-Ideologie. Die Weimarer Fachtagung, die von der Klassik Stiftung Weimar in Kooperation mit der Universität Erfurt veranstaltet und durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert wird, greift das Thema neu auf. In vier Sektionen stellen 20 Referent*innen ihre Forschungsergebnisse vor und beleuchten unterschiedliche Aspekte, darunter frühe Kontroversen am Bauhaus und unterschiedliche Wege von Bauhausschüler*innen und -lehrer*innen wie Wilhelm Wagenfeld, Wassily Kandinsky, Fritz Ertl oder der Weberin Else Mögelin nach 1933. Auch wird der heutige Umgang mit den NS-Nachnutzungen des Bauhausgebäudes in Dessau beleuchtet.

Im Rahmen des öffentlichen Abendvortrags mit anschließender Diskussion liest der Historiker Götz Aly aus seinem neuen Buch Unser Nationalsozialismus.

Tags: