Zwischen Ort und Architektur Ausstellung in Berlin

Eröffnung: Freitag, 8. Juli 2022, 18.30 Uhr
Ausstellung: 9. Juli bis 17. August 2022
Ort: Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin

www.aedes-arc.de

Die Einzigartigkeit eines jeden Ortes, einer jeden Landschaft, eines jeden Terrains ist es, welche das Kopenhagener Architekturbüro Dorte Mandrup in seinen Entwürfen einfängt. Die Ausstellung PLACE präsentiert die starke Wechselbeziehung zwischen Ort und Architektur durch fünf ortsspezifische Projekte. Obwohl sie sich in ihrer Funktion als Museen und Besucher:innenzentren ähneln, unterscheiden sie sich grundsätzlich voneinander im Konzept, der Materialität, Form und Textur, wie auch im architektonischen Ausdruck. Dennoch teilen sie die gleichen Visionen und Ansprüche sowie den Ehrgeiz, gestalterische Antworten auf die vielen Herausforderungen zu geben, denen die Welt heute gegenübersteht. Neben großmaßstäblichen Modellen, die das Zusammenspiel von Ort und Architektur veranschaulichen – vom Watt und Fundstücken aus einer einzigartigen Naturlandschaft der Westküste Dänemarks, über die atemberaubende Weite Grönlands bis hin zu den schwierigen Erinnerungen an Krieg, Flucht oder Vertreibung, die in die Ruinen des Anhalter Bahnhofs in Berlin eingeprägt sind – zeigt eine Wunderkammer eine umfangreiche Sammlung von Artefakten, Materialien, Bildern, Fragmenten, Modellen und Skizzen, die die Besucher:innen einladen, in die einzigartigen Erzählungen einzutauchen, die der Architektur zugrunde liegen. Im Fokus der Ausstellung stehen das Museum The Whale auf den Lofoten in Nordnorwegen, das Exilmuseum in Berlin, das Wadden Sea Centre nahe dem dänischen Esbjerg, das Trilaterale Weltnaturerbe-Wattenmeer-Partnerschaftszentrum in Wilhelmshaven, Deutschland, und das Ilulissat Icefjord Centre in Grönland.

PLACE gibt einen Einblick in die Arbeit von Dorte Mandrup und erforscht die starke Verbindung zwischen Ort und Architektur, die das Schaffen des Studios prägt. Die Ausstellung beleuchtet die kontextuellen Möglichkeiten, die mit der Suche nach nachhaltigen Zukunftslösungen verbunden sind, und zeigt, dass Gebäude nie aus dem Nichts entstehen. „Einzeln betrachtet mögen die Projekte nicht direkt miteinander verbunden sein. Aber zusammen bringen sie die kontextuelle Fülle zum Ausdruck, die sich daraus ergibt, dass der Ort die Architektur bestimmt - ein Reichtum an Materialität, Form und Funktion. In einer Zeit, in der wir Menschen zu einer tiefgreifenden Kraft der Natur geworden sind, wird es immer wichtiger, dass Architektur etwas kontextuell Einzigartiges vermittelt und das Verständnis eines jeden Ortes und wie man ihn wahrnimmt. Nicht nur, wenn es um sensible Landschaften geht, sondern auch um das soziale, kulturelle oder wirtschaftliche Umfeld“, sagt Dorte Mandrup, Gründerin und Kreativdirektorin.

DIE AUSSTELLUNG
PLACE lädt die Besucher:innen ein, den Ortscharakter und die lokalen Geschichten auf zwei Wegen zu ergründen. In der Wunderkammer tauchen Besucher:innen ein in eine Welt von Aufzeichnungen, Materialien, Artefakten und Skizzen, um einige der Geschichten und Elemente zu entdecken, die die Werke von Dorte Mandrup inspiriert haben. Die Wunderkammer ermutigt zum Anfassen, Erforschen und Erfinden eigener Geschichten. Vom kreativen Chaos der Wunderkammer gelangen Besucher:innen in die Hauptausstellung, in der fünf ortsspezifische Modelle das Zusammenspiel zwischen den Charakteren der Orte und den daraus entstehenden Gebäuden veranschaulichen. Jedes Modell ist ein künstlerischer Ausdruck für die wichtige Verbindung zwischen Ort und Architektur.

DIE PROJEKTE
Exilmuseum Berlin, Deutschland
Das Exilmuseum, das voraussichtlich 2025 in Berlin eröffnet wird, umfasst und beleuchtet die Ruinen des Anhalter Bahnhofs, von wo aus unzählige Menschen während des Zweiten Weltkriegs fliehen mussten. Das neue Gebäude wird die Geschichten der damals ins Exil Getriebenen erzählen und gleichzeitig Licht auf die Millionen von Menschen werfen, die heute aus ihrer Heimat vertrieben werden. Es hebt das verbliebene architektonische Fragment hervor und stellt einen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart her. Der Weg von der Ruine des Anhalter Bahnhofs ins Museum ähnelt dem, den die Menschen gegangen wären, um durch den Säulengang ins Eingangsgebäude und weiter zu den Gleisen zu gelangen - er führt Besucher:innen auf denselben Weg wie diejenigen, die zwischen 1933 und 1945 ins Ungewisse gingen. In der Ausstellung erfahren die Besucher:innen auf einzigartige Weise, wie das Exilmuseum mit dieser schwierigen Geschichte umgeht.

Auftraggeber:in: Stiftung Exilmuseum Berlin
Lokaes Architekturbüro: Höhler & Partner
Ingenieurwesen: Buro Happold
Landschaftsarchitektur: TOPOTEK1