Wiederverwertung der Architektur Ausstellung von Muck Petzet und Anna - Heringer in München

Ausstellung: 8. September bis 21. Oktober 2023
Eröffnung: Donnerstag, 7. September 2023, 19 Uhr
Ort: Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München

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In einer gemeinsamen Ausstellung zeigen Studio Anna Heringer und Muck Petzet Architekten in München ausgewählte Projekte. Heringer und Petzet sind seit letztem Jahr Mitglieder der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, wo die Schau „Reduce, Reuse, Recycle“ stattfindet.

Die Ausstellung eröffnet am morgigen Donnerstag, 7. September 2023 und stellt anhand von Plänen, Fotografien, Videos, Modellen und Textilien aus zwei verschiedenen Blickwinkeln Ansätze des nachhaltigen Bauens vor. Nach einer Begrüßung durch Andreas Kühne (Direktor der Abteilung Bildende Kunst, Bayerische Akademie der Schönen Künste) spricht Architekturjournalistin Laura Weißmüller von der Süddeutschen Zeitung.

Thematisch knüpft die Ausstellung an das 2012 von Muck Petzet im Rahmen der Architekturbiennale Venedig präsentierte Konzept „Reduce, Reuse, Recycle“ an. Petzets Deutschen Pavillon begleitete BauNetz damals breit mit Baunetzwoche#269 sowie mehreren Artikeln inklusive einer fünfteiligen Kolumnenreihe. Nun greift Petzet in München seine damals früh herausgearbeiteten Thesen vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen wieder auf.

Das Studio Anna Heringer (Laufen) widmet sich in seinen Projekten, die zumeist in Asien und Afrika lokalisiert sind, traditionellen Techniken und natürlichen Materialien. Die in der Ausstellung gezeigten Projekte sollen verdeutlichen, dass dieses Wissen auch außerhalb des lokalen Kontextes einer „fairen, nachhaltigen und kulturelle lebendigen Entwicklung“ zugute kommen könne. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Baustoff Lehm.

Ein weiterer Ansatz des Büro wird in den Arbeiten mit der Frauenkooperative Dipdii Textiles in Bangladesch verdeutlicht. Sie zeigen, wie durch das Nutzen bereits gebrauchter Textilien, Einzelstücke kreiert werden können. Durch die Wiederverwertung entstehen dabei nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Alternativen der Modeproduktion.

Welche Bedeutung die Wiederverwertung des Gebäudebestandes für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung hat, zeigen Muck Petzet Architekten (München) anhand zweier Fallbeispiele in ihrer Heimatstadt, die Alternativen zu Abriss und Neubau vorschlagen. In den Debatten rund um das Hirmer-Parkhaus am Färbergraben 5 und das Gesundheitshaus in der Dachauer Straße 90 positionierten sich die Architekt*innen mit Vorschlägen zum Bestandserhalt.

Im Falle des Parkhaus initiierten sie mit Mathieu Wellner 2017 eine Aktion, bei der die Dachflächen des Gebäudes als öffentlicher Platz genutzt wurden und dadurch den geplanten Abbruch in Frage stellten. Ebenso erarbeitete das Büro im vergangenen Jahr eine Studie zu möglichen Umnutzungen des Gesundheitshauses.