Multifunktion, Energieeffizienz und Revitalisierung - Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023 vergeben

Seit 16 Jahren wird der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur verliehen, der innovative Lösungen für ressourcenschonendes und klimafreundliches Bauen prämiert. Ausgelobt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB gewann das Büro Hütten & Paläste (Berlin) 2023 den ersten Platz für die Transformation der U-Halle in Mannheim, die im Rahmen der Bundesgartenschau 2023 fertiggestellt wurde. Im Vergleich zum letzten Siegerprojekt, der Umwandlung eines charlottenburger Frauengefägnisses zum Hotel Wilmina von Grüntuch Ernst Architekten (Berlin) im Jahr 2022, ist das jüngste Gewinnerprojekt auf eine öffentliche Nutzung in Verbindung mit Grünflächen ausgerichtet.

Aus dem ehemaligen Logistikzentrum des US-amerikanischen Militärs wurde ein Funktionsbau für Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Gastronomieflächen der BUGA. Trotz eines geringen Budgets erfolgte die umfangreiche Transformation des Gebäudes mit der beträchtlichen Länge von rund 700 Metern und einer Bruttogrundfläche von 20.000 Quadratmetern zu einer Multifunktionshalle. Das Projekt konnte durch die kreislaufgerechten Bauprinzipien und eine vielfältige Raumgestaltung punkten und steht laut Jury für eine zeitgemäße Umbaukultur. Die ursprüngliche Großform der Halle wurde aufgebrochen und unterschiedliche Innen- sowie Außenräume geschaffen. Als Teil der BUGA und der Quartiersentwicklung des Spinelli-Areals fanden im Rahmen des Projekts Aspekte der Klimaanpassung auch im städtischen Maßstab Berücksichtigung. So trägt die teilhafte Öffnung der Halle zu einer Förderung von Biodiversität und der Schaffung einer Kaltluftschneise für Mannheim bei.

Insgesamt wurden drei Finalisten ausgewählt, darunter die Modernisierung und Umstrukturierung des Congress Center Hamburg (CCH), die von einer Arge aus agn Leusmann (Hamburg) und Hupe Flatau Partner (Hamburg) realisiert wurde und durch ein umfassendes Energiekonzept im denkmalgeschützten Bestand herausstach. Weiterer Finalist war das Büro Element A Architekten (München / Heidelberg) für die Revitalisierung der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins in München-Schwabing. Insbesondere die gebäudetechnologischen Ansätze zum klimaschonenden Umbau überzeugten hier.

Als Vorsitzender der zwölfköpfigen Jury fungierte auch in diesem Jahr Amandus Samsøe Sattler (Studio Ensømble Berlin). Weitere Mitglieder waren unter anderem Reiner Nagel (Vorsitzender des Vorstands Bundesstiftung Baukultur), Thorsten Helbig (knippershelbig GmbH) und Anja Rosen (Bergische Universität Wuppertal).

Text: Isabel Herrle
Fotos: Lukac & Diehl, Piet Niemann, Schels & Lanz / Pk.Odessa

www.nachhaltigkeitspreis.de

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