Retrospektive zum Wohnen - Achtung Berlin Filmfestival 2024

Festival/Retrospektive: 10. bis 17. April 2024
Panel: Sonntag, 14. April, 16 Uhr
Ort: Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, 10435 Berlin

www.achtungberlin.de

Während die international ausgerichtete Berlinale jährlich Filme aus der ganzen Welt präsentiert, richtet das „Achtung Berlin Filmfestival 2024“ den Fokus auf junge deutsche Filme aus Berlin und Brandenburg. Seit mittlerweile 20 Jahren findet es im zweijährigen Turnus statt. Ab Mittwoch, 10. April bis Freitag, 17. April 2024 werden an verschiedenen Spielorten rund 80 aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme mit thematischen Bezügen zur Stadt oder Region in mehreren Wettbewerben und Sektionen zu sehen sein.

Teil des Festivals ist die Retrospektive „Statt leben – Wohnen in Berlin“, die sich in diesem Jahr dem Thema Wohnraum widmet. Gezeigt werden im Lichtblick-Kino in sieben Programmen insgesamt dreizehn Dokumentar- und Spielfilme aus der Nachkriegs- und Vorwendezeit, den 1990er und den 2010er Jahren. Im Mittelpunkt stehen der Mangel und die Schaffung von Wohnraum sowie Stadterneuerung und Gentrifizierung. Laut dem Leitungsduo des Festivals Regina Kräh und Sebastian Brose ist es „ausgesprochen erhellend, zu sehen, wie das Dauerthema in unterschiedlichen Zeiten und Systemen adressiert wurde”.

Neben den Spielfilmen „Irgendwo in Berlin“ von Gerhard Lamprecht, der 1947 die Trümmerlandschaft als Abenteuerspielplatz zeigt, „Die Architekten“ von Peter Kahane über die Planung eines Kulturzentrums für eine Trabantenstadt und „Nr. 1 – Aus Berichten der Wach- und Patrouillendienste“ von Helke Sander, sind vor allem Dokumentationen zu sehen. Darunter „Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam“ von Katrin Rothe zum Thema Entmietung; „Lychener 64 – Berlin Prenzlauer Berg“ von Jakob Rühle, Fabio Dondero und Teresina Moscatiello über die Folgen der Sanierung für eine Hausgemeinschaft; „Miete essen Seele auf“ von Angelika Levi zur Organisation nachbarschaftlichen Protests am Kottbusser Tor oder das Filmdokument „Schade, dass Beton nicht brennt“ der West-Berliner Hausbesetzerszene der frühen 1980er Jahre.

Im Kurzfilmprogramm sind mehrere Dokumentationen zusammengestellt: Der Reportagefilm „Zeitprobleme – Wie der Arbeiter wohnt“ von Slatan Dudow thematisiert etwa die Wohnverhältnisse in Berliner Mietskasernen um 1930. „Die Stadt“ von Herbert Vesely zeigt Glas- und Betonfassaden der 1960er Jahre im Westen der Stadt. „Das Haus“ von Thomas Heise bietet Einblick in die Abteilung Wohnungspolitik der DDR im Berolinahaus am Alexanderplatz, und in „Berlin – Bauplatz der Jugend“ von Regina Thielemann ist zu sehen, wie die FDJ zum Ausbau des Wohnungsbestands mobilisiert wurde. Gezeigt werden außerdem Ausschnitte aus nie für die Öffentlichkeit bestimmten Filmen der staatlichen Filmdokumentation der DDR zur Wohnungsproblematik.

Begleitet wird die Retrospektive von einem Panel mit Akteur*innen aus Politik, Städtebau, Film und Mieterinitiativen am Dienstag, 14. April. Um Anmeldung wird gebeten.

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