Planen und Bauen in der NS-Zeit - Ausstellung in der Berliner Akademie der Künste

Eröffnung: 18. April 2023, 19 Uhr
Ausstellung: 19. April bis 16. Juli 2023
Ort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

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Man kennt die Bilder: Hitler und Speer in Betrachtung großmaßstäblicher Modelle ihrer neuen „Welthauptstadt Germania“ in den Oberlichtsälen der Akademiewerkstätten im Arnim-Palais am Pariser Platz. 1937 wurde der Sitz der Akademie der Künste zur Dienststelle des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt Albert Speer umfunktioniert. Hier wurden die Kulissen für die kultischen Inszenierungen des NS-Staates entworfen.

Nun zeigt die Akademie der Künste am geschichtsträchtigen Ort die umfangreiche Ausstellung „MACHT RAUM GEWALT. Planen und Bauen im Nationalsozialismus“, die am morgigen Dienstag, 18. April 2023 eröffnet wird. Präsentiert werden die Ergebnisse des durch das Bundesbauministerium beauftragten Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“. Kuratiert wurde die Schau von Benedikt Goebel mit Harald Bodenschatz und Angelika Königseder als wissenschaftlichen Berater*innen.

Sie gliedert sich chronologisch in sieben Themenfelder: Wohnungs- und Siedlungsbau, Partei- und Staatsarchitektur, Lager im Nationalsozialismus, Infrastruktur und planerische Ordnung des Raums, Internationalität, Kontinuitäten in Städtebau und Architektur in Ost und West nach 1945 sowie Bauliche Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus. Dargestellt wird, wie sowohl Raum- und Stadtplanung als auch Architektur dazu beitrugen, die rassistische Ideologie der Nationalsozialist*innen in der Gesellschaft zu verfestigen. Anhand von Modellen, Fotografien, Filmen und anderen Zeitdokumenten werden die menschenverachtenden Produktionsbedingungen des Bauens im Nationalsozialismus dokumentiert. Zudem werden Biografien von 150 Architekten und Ingenieuren aus allen Bereichen des Planens und Bauens ausgestellt.

Begleitet wird die Ausstellung von Symposien, Führungen und einem Veranstaltungsprogramm mit Diskussionsrunden, Konzerten und Lesungen. Eine Reihe aus Dokumentar- und Künstlerfilmen, entstanden zwischen 1961 bis 2019, wird täglich gezeigt. Ein reich bebilderter Katalog ist in deutscher und englischer Sprache erschienen, die wissenschaftlichen Ergebnisse werden in vier Forschungsbänden im Hirmer Verlag publiziert.

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